Guru Gobind Singh Gurpurab
Guru Gobind Singh Gurpurab ist mehr als nur ein Geburtstagsfest des letzten
leibhaftigen und zehnten Gurus der Sikhs: Es ist ein bedeutender Tag, an dem
die Sikhs die Werte von Tapferkeit, Mut und Selbstlosigkeit feiern. Dieser Tag
erinnert die Sikhs daran, die Lehren von Guru Gobind Singh in ihrem täglichen
Leben anzuwenden und sich für Gerechtigkeit und Freiheit einzusetzen.
Das Fest wird nach dem Mondkalender jedes Jahr im Dezember oder Januar
gefeiert.
Guru Gobind Singh, der zehnte und letzte leibhaftige Guru der Sikhs, wurde
1666 in Patna Sahib, Indien, geboren. Bereits im Alter von neun Jahren suchten
die Brahmanen aus Kaschmir Rat und Unterstützung bei seinem Vater,
Guru Teg Bahadur, dem neunten Guru der Sikhs, um dem religiösen Fanatismus
des damaligen Herrschers entgegenzutreten. Guru Teg Bahadur wurde
grausam gefoltert und schließlich hingerichtet, weil er sich weigerte, sich zur
Religion des Herrschers zu bekehren.
Am Vaisakhi-Tag, dem 13. April 1699, gründete Guru Gobind Singh die Khalsa-
Bruderschaft der Sikhs, um gegen die Tyrannei der Herrscher zu kämpfen.
Während der Kriege gegen diese Herrscher verlor er seine vier Söhne und
seine Mutter. Trotz dieser schweren Verluste bewahrte er seinen Mut und setzte
seine Kämpfe mit dem Ziel fort, Gerechtigkeit zu erreichen: „Oh Herr! Segne
mich, dass ich bei guten Taten nichts fürchte.“
Die Feierlichkeiten zum Guru Gobind Singh Gurpurab sind geprägt von großer
Freude und religiösem Eifer. Die Menschen tragen festliche Kleidung und
besuchen das Gurdwara, den Sikh-Tempel. Es gibt einen langen Gottesdienst,
der von Kirtan, dem Singen von Hymnen aus der Heiligen Schrift Guru Granth
Sahib, begleitet wird. Zudem werden Vorträge über das Leben und die Lehren
von Guru Gobind Singh gehalten.
An diesem Tag grüßen sich die Sikhs auf Englisch mit „Happy Guru Gobind Singh Gurpurab!“ oder einfach auf Deutsch mit „Frohes Guru Gobind Singh Gurpurab!“.